Tina Bieniek, Partnerin (seit 2016 bei FGvW in Freiburg)
Wer während meines Studiums oder zu Beginn des Referendariats nach meinem Berufswunsch fragte, erhielt als Antwort im Regelfall „Richterin“ oder – schon etwas konkreter – „Richterin in einer Kammer für Handelssachen“. Denn dass ich mich im Bereich des Handels- und Gesellschaftsrechts bewegen möchte – und zwar am besten mit internationalem Bezug –, habe ich schon im Studium gemerkt, in dem ich als Schwerpunkt „Handels- und Gesellschaftsrecht“, gewählt und daneben eine Zusatzausbildung im internationalen und europäischen Recht absolviert hatte. In diesem Bereich als Anwältin tätig zu sein, hatte ich allerdings vergleichsweise früh und ziemlich kategorisch ausgeschlossen.
Nachdem ich Anfang 2015 meine Anwaltsstation bei FGvW angetreten hatte, änderte sich dies allerdings Stück für Stück. Die Anwaltstätigkeit stellte sich als gar nicht so schlimm, sondern im Gegenteil als ziemlich interessant und vielseitig heraus. Ziemlich schnell waren die vier Monate Anwaltsstation um – und ich blieb. Zunächst war ich wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann kamen schon die zweite Anwaltsstation und die Wahlstation. Während der ganzen Zeit standen mir die Associates wie die Partner jederzeit für Fragen zur Verfügung, gaben mir spannende Aufgaben in allen möglichen Bereichen des Handels- und Gesellschaftsrechts und ließen mich am Kanzleileben teilhaben. Zuletzt dachte ich nach all diesen Erfahrungen, das mit dem „richtigen Anwalt-Sein“ könne ich ja zumindest ausprobieren.
Das ist jetzt einige Jahre her und ich habe selten wieder darüber nachgedacht, ob ich nicht lieber Richterin sein wollte. Ich kann vielmehr mit Gewissheit sagen, dass für mich die Wahl, Anwältin im Handels- und Gesellschaftsrecht zu werden, die absolut richtige war. Ich schätze besonders den Umgang mit unseren Mandanten, die aus jeder Ecke Deutschlands, Europas und der Welt und aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen kommen und uns bei unserer Tätigkeit den Blick über den Tellerrand ermöglichen. Ich finde es toll, dass unsere Arbeit nicht langweilig wird, dass wir gestalterisch tätig werden und gemeinsam mit unseren Mandanten kreative und auf sie zugeschnittene Lösungen erarbeiten können. Ich bin dankbar dafür, dass wir bei FGvW alle Bereiche des Wirtschaftsrechts abdecken, jeder von uns eigene Schwerpunkte rechts und links der „klassischen“ Wirtschaftsrechtsdisziplinen setzen darf (in meinem Fall beispielsweise im Vereins- und Stiftungsrecht), und dass wir als Team über die Fachbereiche hinaus zusammenarbeiten. Und ich weiß, dass man sich umso glücklicher schätzen darf, wenn man diese Tätigkeit im sonnigen Breisgau ausüben darf. Kurzum: Ich bin froh, ein Teil unseres Teams zu sein.
Klingt gut? Dann nehmen Sie doch Kontakt mit Tina Bieniek auf. Sie beantwortet Ihnen gerne weitere Fragen.
Über Frauen im Wirtschaftsrecht, den Wechsel ihrer Rolle zur Partnerin und den Umgang mit eigenen Fehlern und Zweifeln wurde Tina Bieniek vom Juristinnennetzwerk breaking.through interviewt. Das vollständige Interview finden Sie hier.