In jeder Ausgabe unseres Newsletters stellen sich Personen aus unserer Sozietät persönlich vor. Diesmal ist Dr. Hermann Hüwels (Öffentliches Recht) an der Reihe.
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet, genauer gesagt in Oberhausen, in Sichtweite des Werkzauns der Gutehoffnungshütte. Schnörkellose Kommunikation und Respekt vor harter Arbeit bekommt man hier in die Wiege gelegt. Wenn die Eltern einen Handwerksbetrieb haben, reduziert sich die Berufswahl auf eine Ja-Nein-Entscheidung, vorausgesetzt, man entwickelt einschlägige Skills. Bei mir war das, so das Expertenurteil, eher nicht der Fall.
Daher bekam ich den Rat, mir etwas anderes zu suchen. Dass es für mich Richtung Jura und Anwalt gehen sollte, wurde mir beim Wehrdienst klar. Nach einem Disput mit einem Offizier wurde ich im zarten Alter von 19 Jahren zum Vertrauensmann der Mannschaften gewählt und hatte fortan für Kameraden einzustehen, die aus unterschiedlichsten Gründen über die Stränge geschlagen hatten.
Von der ZVS wurde ich zur damals noch jungen Universität Regensburg geschickt. Das war für mich eine andere Welt, aber auch ein großer Glücksfall. So konnte ich Zivilrecht bei Dieter Medicus, öffentliches Recht bei Udo Steiner, später Richter am BVerfG, und Strafrecht bei meinem Doktorvater Günther Jakobs lernen.
Nach einem Start als Verteidiger in Umweltstrafsachen in einer Kölner Kanzlei habe ich die längste Zeit meines bisherigen Berufslebens bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (früher Deutscher Industrie- und Handelskammertag) verbracht und dort als „Anwalt der Wirtschaft“ die Unternehmensinteressen im Bereich der Umwelt- und Energiepolitik in Bonn, Berlin und Brüssel zu Gehör gebracht. In den letzten Jahren kamen noch interne Aufgaben beim Aufbau eines zertifizierungsfähigen Compliance Management Systems im DIHK hinzu.
Die „Berliner Jahre“ prägen auch zu einem guten Teil meine Freizeit. Wenn man die Akteure persönlich kennen und überwiegend schätzen gelernt hat, bleibt das Interesse an der Bundespolitik wach. Daneben bin ich zum Fan der Berliner Opernhäuser geworden. Und ich arbeite meine Lücken in deutscher Geschichte auf, zuletzt mit dem Buch „1923 – Ein deutsches Trauma“ von Mark Jones. Da jetzt etwas mehr freie Zeit als früher bleibt, besuche ich Länder, auf die ich schon länger neugierig war. In diesem Jahr war es Japan. Weitere Touren sind in Vorbereitung.
19. Dezember 2024