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Spätestens seit den kostspieligen und spektakulären "Aufräumarbeiten" bei Siemens ist der Begriff „Compliance" fast täglich in der Wirtschaftspresse präsent.

Gemeint ist damit die Einhaltung von Regeln und Gesetzes in Unternehmen. Die Großkonzerne haben inzwischen große Compliance-Abteilungen aufgebaut; aber Deutschlands Mittelständler sind (noch) zurückhaltend. Obwohl die Mehrheit der Mittelständler im Einkauf und im Vertrieb erhebliche Compliance-Risiken sieht, verzichtet sie in der Regel auf einen Compliance-Verantwortlichen. Dabei besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine Compliance-Struktur das Unternehmensimage verbessern und zur Vermeidung von Schadensfällen beitragen könnte. Die Risiken sind erheblich: bei Kartellverstößen und Korruptionsfällen drohen empfindliche Strafen. Allein die fehlende Compliance-Struktur in Unternehmen zur Verhinderung solcher Verstöße kann für verantwortliche Organe von Unternehmen zivil- und strafrechtliche Konsequenzen haben.

Eine Anleitung zum Aufbau eines Compliance-Management-Systems gibt es seit Anfang Februar 2013 aus Österreich: Österreich hat als erstes Land in Europa einen Standard geschaffen, nach dem Unternehmen ihr Compliance-Management-System (CMS) zertifizieren lassen können. Unterwerfen sich Unternehmen der ON-Regel - die in etwa mit der deutschen DIN vergleichbar ist -, können sie so demonstrieren, dass ihr CMS festgelegten Standards folgt. Und wenn es dennoch zu einem Compliance-Verstoß im Unternehmen kommt, kann mit Hilfe der Zertifizierung der Verschuldensvorwurf entkräftet werden. Auch für deutsche Unternehmen bietet die österreichische Norm eine wertvolle Orientierungshilfe.

Dr. Barbara Mayer

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